4:1! „Draga’s“ Dreierpack bei ungefährdetem Sieg
Verdient und souverän verzeichnete eine überlegene Borussia ihren ersten Saisonsieg mit dem 4:1 bei der Spvg Wesseling-Urfeld. „Das war ein wichtiges Spiel nach dem Start mit nur einem Punkt aus drei Partien“, ordnete Trainer Wilfried Hannes ein. Der Vortrag seiner Equipe wirkte keineswegs wie der einer Mannschaft, die negativen Druck verspürte. In ruhiger und selbstbewusster Manier hatte sie die – auf einigen Positionen ersatzgeschwächten – Gastgeber jederzeit im Griff. „Von der Aufstellung war es wohl eine der offensivsten Besetzungen unter meiner Regie“, spielte der Fußballlehrer hauptsächlich auf die Benennung von Yannick Kuhnke und Mark Szymczewski als Außenverteidiger an. Die roten Trikots im sonnigen Ulrike-Meyfarth-Stadion machten gleichfalls klar: Freialdenhoven war auf Attacke gebürstet. Den ersten Warnschuss gab Oskar Tkacz schon nach vier Zeigerumdrehungen ab (links vorbei).
Wenn die auf das Absichern des eigenen Tores bedachten Wesselinger überhaupt mal die gegnerische Hälfte aufsuchten, stellten Alain N’Goua oder Gérard Sambou das Stoppschild auf. Um lange Schläge kümmerten sich Luc Roex und Marcus Weber (Foto links) zuverlässig, sodass Tobias Werres absolut beschäftigungslos blieb. Gerade mal zwei Flanken musste der Keeper im ersten Durchgang abfangen. „Es war eine Zweiklassen-Gesellschaft. Mit unserer heutigen Elf besaßen wir nicht den Hauch einer Chance“, gab der in Wesseling als Kult-Coach verehrte Josef Farkas zu. Eine gute halbe Stunde dauerte es aber, ehe die Borussen zwingender wurden. Dann wurde Christos Draganidis aussichtsreich geblockt (29.) und der freistehende Niklas Koppitz verpasste eine Flanke von Claas Heinze mit dem ausgestreckten Bein haarscharf (32.). Nachdem Tkacz nochmal den gegnerischen Torhüter prüfte (39.), erzielte Draganidis die fällige Führung. In der Entstehung verlagerte Koppitz das Geschehen von der rechten auf die linke Seite zum im Strafraum wartenden Heinze. Dessen Hereingabe wehrte der Wesselinger Schlussmann zwar ab, doch Draganidis köpfte trotzdem aus sechs Metern ein (41.).
Ohne dass der Gegner zu Beginn der zweiten Hälfte nur einmal den Ball kontrollierte, legte Freialdenhoven nach. Einen Flachpass von N’Goua auf den startenden Draganidis nahm der Deutsch-Grieche in den Sechszehner mit und vollendete aus halbrechter Position platziert in die lange Ecke (47.). Hannes bot den Angreifer erstmals im Sturmzentrum auf und dem 22-Jährigen schien die Rolle, die ihm aus seiner Zeit in Breinig vertraut ist, sichtlich Spaß zu bereiten. Im Rahmen der homogenen Mannschaftsleistung fühlte sich auch ein anderer Borusse besonders wohl. N’Goua (Hannes: „Unser Auffälligster heute.“, Foto rechts) zog viele Bälle auf sich und schaltete sich immer wieder mit klugen Pässen offensiv ein.
Aufgrund der Einseitigkeit der Begegnung schauten sich Werres & Co. verdutzt an, als urplötzlich der Anschlusstreffer fiel. Im Rücken von Kuhnke drang Wesselings Sascha Linden bis zur Grundlinie vor und passte scharf an den ersten Pfosten, wo Dennis Dzierzok vor Mark Szymczewski zur Stelle war (73.). „Mit dieser einzigen Unaufmerksamkeit machten wir es uns unnötig schwer“, fand Hannes. Allerdings ließ es Freialdenhoven gar nicht zu, dass vor dem kräftig hineinrufenden Publikum eine heiße Endphase entstand, weil der eingewechselte Marco Weingart während der ersten Mittelrheinliga-Minuten seiner Karriere gleich zustach. Sein Kopfball nach einer Kuhnke-Ecke schlug, vom Kopf eines Wesselingers leicht abgefälscht, ein. Weingart, der vor drei Monaten noch in der Kreisliga B kickte, sprang in die Arme der Mitspieler – so sehr freute er sich über sein erstes Tor in der höchsten Amateurklasse und die drei Punkte, denn die waren kurz darauf mit dem 4:1 endgültig gesichert. Sambou und Koppitz köpften den Ball nacheinander nach vorne, Draganidis nutzte einmal mehr seine Schnelligkeit und verwandelte aus elf Metern mit Hilfe des Innenpfostens (81.). Einen noch deutlicheren Ausgang verhinderten diverse enge Abseitsentscheidungen. Szymczewski (90.) und Draganidis (45.) netzten, nachdem die Fahne nach oben schnellte; Tkacz und Koppitz hätten allein vor dem Wesselinger Torwart gestanden. Das treffende Schlusswort von Hannes lautete: „Der klare Sieg heute war der erste Schritt. Weitere Schritte müssen folgen.“
Aufstellung: Werres – Kuhnke, Roex, Weber, Szymczewski – Sambou, Koppitz, N’Goua (86. Kirschbaum) – Tkacz (79. Schneider), Draganidis (83. Iskra), Heinze (65. Weingart)
Tore: 0:1 Draganidis (41.), 0:2 Draganidis (47.), 1:2 Dzierzok (73.), 1:3 Weingart (78.), 1:4 Draganidis (81.)
Gelbe Karten: Carell, Zaun, Koschinat / Roex, Weingart, N’Goua
Schiedsrichter: Dupont (Herzogenrath)
Zuschauer: 212 im Ulrike-Meyfarth-Stadion
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Fotos: Petra Grau / Spvg Wesseling-Urfeld