Von Vorfreude, respektlosen Reportern und der Unlust auf Pampers
Freunde der Borussia, die am Samstagnachmittag die Regionalliga-Partie Fortuna Köln gegen RW Erfurt im WDR-Fernsehen verfolgten, dachten wohl sie hören nicht recht, als Reporter Torsten Winkler während der Nachspielzeit einen Ausblick wagte. „Die Fortuna steht im Verbandspokal-Finale gegen Viktoria Köln“, vermeldete er live, obwohl der Gegner der Fortuna erst am morgigen Mittwoch im Mittelrheinpokal-Halbfinale zwischen Viktoria Köln und unserer Borussia ermittelt wird (Anstoß 20.00 Uhr, Sportpark Höhenberg).
An einen Fauxpas glaubt Trainer Wilfried Hannes nicht, eher an eine Respektlosigkeit. Zumal andere Medien aus der Domstadt ins gleiche Horn stoßen, dass die Borussia nur eine lästige Pflichtaufgabe für die Viktoria darstellt, ohne die geringste Chance zum Stolperstein zu werden. „Viele kommen morgen Abend ins Stadion, um zu sehen, wie Köln uns abschießt. Das ist doch eine interessante und schöne Ausgangslage“, scheint Hannes zu genießen, dass Freialdenhoven ohne Druck auflaufen kann.
Demnach steht die Vorfreude auf die große sportliche Bühne im Vordergrund ohne Angst vor dem Gegner oder der bislang größten Kulisse der Saison. „Dass wir mutig sind, will ich sehen. Ich habe keine Lust darauf, vor dem Spiel Pampers zu verteilen“, macht Hannes deutlich und sagt: „Ich bin davon überzeugt, dass wir uns nicht so billig verkaufen, wie Viele es glauben.“
Dass der Viktoria in der Einflugschneise des Köln-Bonner Flughafens die eindeutige Favoritenrolle gebührt, steht außer Frage. Die Spieler von Trainer Tomasz Kaczmarek sind allesamt Profis, liegen auf dem dritten Platz der Regionalliga hinter den Sportfreunden Lotte und Borussia Mönchengladbach II und nicht zuletzt gewannen sie den Mittelrheinpokal in den letzten beiden Jahren. Hannes bescheinigt den Rechtsrheinischen eine „brutale Qualität“. Für die Kölner ist der Endspieleinzug Pflicht. „Gerade vor diesem Hintergrund können wir aber durchaus unbequem für Viktoria sein“, glaubt der Freialdenhovener Trainer. „Klar muss alles stimmen. Am wichtigsten ist jedoch, dass wir selbstbewusst rangehen, spielen was wir können, wirklich das Beste versuchen und dann gucken wir, was rauskommt.“
Eine gute Anzahl Borussen-Anhänger wird vor Ort dabei sein, indem sie sich für den Bustransfer anmeldeten, den der Verein kostenlos ermöglicht. Auch am Spieltag morgen besteht noch die Chance, das Angebot zu nutzen. „Wir haben extra einen größeren Bus organisiert, um kurzfristig Entschlossenen auch einen Platz zu bieten“, so Geschäftsführer Achim Gehlen. Treffpunkt ist um 17.15 Uhr am Kirmesplatz, Busabfahrt um 17.30 Uhr. Natürlich freut sich die Borussia auch über Fans, die sich mit dem Auto auf den Weg machen, um die Mannschaft auf der „Schäl Sick“ zu unterstützen.
Adresse:
Sportpark Höhenberg
Frankfurterstr. / Merheimer Heide
51103 Köln