Topspiel um die Vizeherbstmeisterschaft
Obwohl danach noch eine letzte Mittelrheinliga-Partie ansteht (am 15. Dezember in Düren), kommt es am Sonntag zum Hinrundenabschluss. Und der hält ein echtes Topspiel bereit, wenn der Tabellendritte Freialdenhoven zum Zweiten SV Bergisch Gladbach fährt, der um drei Punkte und zwei Tore besser dasteht. Beide ermitteln den Vizeherbstmeister unter sich. Gespielt wird auf dem Kunstrasen im Isotec-Sportpark am Fuße des Stadions Paffrather Straße (Anstoß 14.30 Uhr).
Das Fachgebiet des namensgebenden Sportpark-Sponsors ist das Abdichten, was zu den Kontrahenten passt, denn die Borussia und der SV weisen nach dem Ligaprimus Wegberg-Beeck die besten Abwehrreihen auf. Da die Beecker in sämtlichen Bereichen in anderen Sphären unterwegs sind und ein elf Punkte dickes Polster aufbauten (bei einem Spiel mehr), müssen die Bergischen das regelmäßig formulierte Ziel Regionalliga wohl einmal mehr aufschieben. Der damalige Vereinsvorsitzende des SV, Peter Surbach, verkündete schon 2016 im Kicker-Sportmagazin: „Wenn wir nicht dieses Jahr aufsteigen, dann nächstes Jahr.“ 2016 schaffte es Bonn, dann schon einmal Beeck und im Sommer feierte ausgerechnet der vor wenigen Jahren noch gar nicht beachtete Stadtrivale Herkenrath die Meisterschaft, mit dem man seitdem zähneknirschend das städtische Stadion teilen muss. Es verwundert nicht, dass Bergisch Gladbach gegen Beeck seine einzige Niederlage zuhause einsteckte, obwohl auch Hürth (0:0) und Düren (5:3) nah dran waren.
Auf das 0:3 gegen den Spitzenreiter ließ der SV dominante Auftritte folgen (5:1 gegen Arnoldsweiler im Pokal, 6:1 gegen Breinig). Bei beiden Kantersiegen unter den Torschützen: Metin Kizil. Der mit elf Treffern ligaweit beste Torjäger ist ein wichtiger Mann für Trainer Helge Hohl, der vor kurzem in Bergisch Gladbach verlängerte und sich durch seine fünf Jahre bei Hertha Walheim auch in der hiesigen Region auskennt. Mit dem erst 27-Jährigen begegnen sich am Sonntag der jüngste und der erfahrenste Coach der Mittelrheinliga. Das ist der 61-jährige Wilfried Hannes. Der Borussen-Coach hat eine hohe Meinung vom Gegner: „Bergisch Gladbach verfügt über eine gute Mannschaft, spielt mit hohem Tempo und ausgeprägter Technik. Durch ihre deutlichen letzten Siege wissen wir, was uns erwartet.“ Allerdings vermerkte der Fußballlehrer, dass der SV bei beiden rauschenden Erfolgen zunächst in Rückstand geriet. Passiert das gegen die Borussen erneut, wären diese mit ihrer nicht viel zulassenden Defensive, in der mit Alain N’Goua (Foto) ein früherer Bergisch Gladbacher steht, wohl eher in der Lage, daraus Kapital zu schlagen.
Nach einem kleinen Knick in der Formkurve fanden die Schwarz-Weißen für den Schlussspurt des Kalenderjahres rechtzeitig zurück. „Das 3:1 gegen Merten war enorm wichtig, da unsere Verfolger Deutz und Hennef obendrein verloren“, bewertete Hannes. „Außerdem können wir nun auf das Topspiel hinfiebern, das wir haben wollten“, ergänzt Patrick Rubaszewski. Der 19-Jährige absolvierte am vergangenen Wochenende den ersten Mittelrheinliga-Startelfeinsatz seiner Laufbahn. Zu seiner Leistung äußerte sich Hannes grundsätzlich zufrieden: „Verständlicherweise war er etwas nervös. So ein Debüt ist ja was für einen jungen Kerl, der aus der Jugend kommt. Alle Ecken kamen, doch er macht seine Dinge im Training noch etwas besser.“ Das macht den Youngster zu einer erneuten Option für die Startelf. Jehia Makki, Wolfgang Nock, Leon Ruhrig, Oskar Tkacz, Okan Dikenli und Jan-Niklas Schregel fehlen beim Spitzenspiel, in dem es vor allem auf die Teamleistung ankommt. „Eigentlich sahen wir im Bergischen stets gut aus, auch wenn wir nicht immer punkteten“, findet Hannes. Beim letzten Mal trug die Gelb-Rote Karte für Alexandru Daescu zur späteren Niederlage bei. Der Rumäne erinnert sich gut: „Persönlich habe ich da etwas gut zu machen. Wir fahren hin, um zu gewinnen“, hat der „Sechser“ die Vizeherbstmeisterschaft nicht abgehakt, selbst wenn dafür ein Sieg mit zwei Toren Unterschied nötig wäre. „Wir dürfen nicht ängstlich sein. Aber je nach Spielverlauf könnte auch ein Punkt wertvoll sein und dann versuchen wir nächste Woche eben Vizewintermeister zu werden“, sagt Alex zwinkernd.
Bus / Adresse / Eintritt:
Busabfahrt: 11.45 Uhr vom Edeka-Markt in Aldenhoven (Straße „Am Alten Bahnhof“); ausnahmsweise keine Abfahrt in Freialdenhoven!
Stadionadresse: Paffrather Str. 135, 51465 Bergisch Gladbach
Eintrittspreise: Anfrage wurde vom SV nicht beantwortet
Medien:
Facebook: Infos kurz & bündig [hier]
Liveticker: WDR-Videotext-Tafel 235 und 618 [hier]
Letzte Saison:
1:1-Unentschieden zuhause, 1:4-Niederlage auswärts