Ab Pfingstsonntag „sauschwerer“ Endspurt
Am normalerweise nicht als Spieltag vorgesehenen Pfingstsonntag – der Pfingstmontag ist in diesem Jahr ausschließlich den Verbandspokal-Endspielen vorbehalten – reisen die Borussen zum FC Hennef 05 (Anstoß 15.00 Uhr, Stadion Hennef, Fritz-Jacobi-Straße). Die Gastgeber reichten die Lizenzierungsunterlagen für die Regionalliga ein und müssen gewinnen, um ihre Restchance im Aufstiegsduell mit dem TV Herkenrath 09 zu wahren. Für Freialdenhoven ist das Nachholspiel beim Tabellendritten der Beginn eines sehr harten Restprogramms, das sich in Siegburg (27. Mai, 2. Tabellenplatz), zuhause gegen Hürth (3. Juni, 7. Platz) und im auf Samstag, 9. Juni, 16.00 Uhr vorgezogenen Abschlussmatch in Friesdorf (4. Platz) fortsetzt. „Drei der vier verbleibenden Gegner stehen im Tableau über uns. Der Endspurt wird sauschwer. Dennoch wollen wir uns überall gut verkaufen und etwas mitnehmen“, möchte Wilfried Hannes das Potenzial seiner Mannschaft ausgeschöpft sehen.
Mit dem 3:1 gegen die Spvg Wesseling-Urfeld in der Vorwoche holte der am Donnerstag 61 Jahre alt gewordene Trainer in seinen 18 Borussen-Spielzeiten nun insgesamt mehr als 800 Meisterschaftspunkte für Freialdenhoven. Die Summe, die sich aus vier Jahren in der damals viertklassigen Oberliga Nordrhein, vier Jahren Verbandsliga Mittelrhein und inzwischen zehn Jahren Mittelrheinliga zusammensetzt, nimmt der Fußballlehrer zwar zur Kenntnis, er konzentriert sich aber darauf, in den letzten Saisonwochen noch weitere zu sammeln. So wie im Hinspiel gegen Hennef, als die Schwarz-Weißen dem einstigen Spitzenreiter die erste Niederlage nach elf Begegnungen und die einzige Schlappe der Hinrunde beibrachten. „Das war ein geiler Tag“, erinnert sich Hannes an den Top-Auftritt einer aktiveren und gefährlicheren Borussia. Das 2:1 am Tag der Bundestagswahl hinterließ bis heute Eindruck bei Hennefs Coach Sascha Glatzel, der sein Team durchgehend unterlegen sah. „Freialdenhoven hat für mich neben Herkenrath den stärksten Kader der Liga. Die Borussia ist auf allen Positionen gut besetzt. Am Sonntag erwarte ich also einen offenen Schlagabtausch ohne einen Favoriten“, meint Glatzel. Hannes geizt in der Gegenrichtung ebenfalls nicht mit Komplimenten: „Hennef zeigt das beste Umschaltspiel der Liga.“
Trotz der zweifellosen Qualität der Rot-Weißen: Während der Rückrunde kam dem Herbstmeister seine beeindruckende Konstanz abhanden. Zwischendurch strichen die 05er aus fünf Partien nur zwei Zähler ein. Dazu ging das Duell der Aufstiegsanwärter gegen Herkenrath verloren (1:3), sodass aktuell neun Punkte Rückstand auf den TV und das schlechtere Torverhältnis für eine sehr schwierige Ausgangsposition sorgen. In den letzten Wochen überzeugten die Hennefer wieder. Sie gewannen in Vichttal (4:3) und gegen Merten (2:0) mit einer erstmals praktizierten, angriffslustigeren Formation mit Dreierabwehrkette. Vielleicht ist es für die Borussen ein Vorteil, dass der FC unbedingt siegen muss, um nicht schon das Gratulationsschreiben nach Herkenrath zu schicken. „Wir könnten sie aus dem Meisterschaftsrennen verabschieden. Jedenfalls werden wir uns nicht in der Defensive verkriechen, sonst würden wir vom hohen Hennefer Tempo überrannt“, weiß Hannes.
Wie seine Mannschaft auf der längsten Auswärtsfahrt der Saison (es ist die einzige über 100 Kilometer) aussieht, entscheidet sich leider erst kurzfristig. Die Einsätze von Alexandru Daescu (Bildmitte, Knie), Christian Kreutzer (Achillessehne), Yannick Kuhnke (Zerrung) und Wolfgang Nock (Nacken) sind fraglich. Okan Dikenli (Knie) und Leon Ruhrig (Mittelfuß) fallen ohnehin aus. „Es ist nicht so spaßig derzeit“, hadert Hannes. Immerhin kann er den vom USA-Studium zurückgekehrten Jan-Niklas Schregel und den wieder spielberechtigten Daisuke Takai mitnehmen. Von aktuellen Sperren sind die Borussen verschont, ebenso wie die Hausherren, die wieder auf ihren Kapitän und 14-Tore-Angreifer Dennis Eck zurückgreifen könnten.
Bus / Adresse:
Der Bus fährt um 12.15 Uhr am Freialdenhovener Kirmesplatz ab.
Die Stadionadresse lautet: Fritz-Jacobi-Straße 24, 53773 Hennef (Sieg).
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Hinspiel: 2:1-Sieg
Foto: Thomas Mechernich / Petra Grau