Mit Effizienz zum Viererpack
Das 4:0 der Borussia auswärts beim TV Herkenrath 09 galt am Sonntag wahrlich als beeindruckendes Resultat, zumal die Gastgeber bei ihrem vorherigen Heimauftritt mit Power-Fußball den Bergisch Gladbacher Stadtrivalen SV 09 mit 4:1 vom Feld fegten. Insbesondere glänzten die Freialdenhovener mit einer hervorragenden Effizienz. Ein Attribut, das außer beim 3:1 in Friesdorf zuletzt nicht häufig auf sie zutraf. „Wir standen hinten super sicher, blieben mit hohem kämpferischen Einsatz wieder zu Null, haben unsere Chancen vorne gut herausgespielt und eindrucksvoll genutzt“, freute sich Verteidiger Okan Dikenli.
Zunächst waren auf dem nicht einfachen, älteren Kunstrasen vorrangig die Qualitäten von ihm und seinen Nebenleuten im Abwehrverbund gefragt. Trainer Wilfried Hannes rechnete mit dem dominanten Ballbesitz-Spiel der Herkenrather und sorgte mit der Nominierung von Gérard Sambou für eine defensive Interpretation der linken Außenbahn. In der ersten Viertelstunde musste die Borussia gleich auf der Höhe sein, ließ jedoch gegen den anrennenden TV nur bei Standards Möglichkeiten zu. Vincent Geimer brachte die Ecken mit viel Effet vor das Gehäuse von Stefan Kemmerling, der auch bei einem flatternden Freistoß des ehemaligen Arnoldsweilers zur Stelle war. „Bei unseren ersten eigenen Angriffen fühlten wir, dass Herkenrath hinten nicht so sattelfest ist“, bemerkte Hannes.
Trotzdem fiel das 1:0 nach einem Ballverlust der Hausherren recht überraschend: Der entschlossene Yannick Kuhnke inszenierte den schnellen Vorstoß über rechts, bediente dann Jumpei Ebisu, der am Fünf-Meter-Raum den einschiebenden Philipp Simon fand (15.). Dies sollte ein wichtiger Moment sein, denn die Schwarz-Weißen zeigten sich mit der Führung gestärkt, wurden mit längerer Spieldauer immer besser, während man die Verunsicherung bei den neulich zweimal unterlegenen Herkenrathern stellenweise bereits spürte. Nachdem Kemmerling dennoch gegen André Kreuer parieren musste, präsentierte sich die Borussia zudem eiskalt. Erneut ging es zügig bis zu Ebisus Flanke aus dem Halbfeld. Diese nahm Simon an der Strafraumgrenze volley aus der Luft und platzierte das Leder zum 2:0 im langen Eck – ein spektakuläres Tor (35.)!
Die Herkenrather befanden sich bis dato eigentlich gut in der Begegnung, beklagten einen aus ihrer Sicht unglücklichen Verlauf. Coach Alexander Voigt wollte mit der Auswechslung von Celal Kanli in der 38. Minute „ein Zeichen setzen“, wie der Ex-Profi erläuterte. In der Tat kamen seine Schützlinge mit großem Tatendrang aus der Pause, trafen die Bergischen doch bislang in jeder Saisonpartie. Allerdings sollte die zweite Halbzeit der Abschnitt werden, in dem sich Freialdenhoven seinen Vorsprung verdiente. Die durch läuferisches Engagement und intelligentes Stellungsspiel jedes Borussen herbeigeführte Kompaktheit mit den nach geringfügigen Schwierigkeiten nun ebenfalls gefestigten „Sechsern“ Alexandru Daescu und Admir Terzic bewirkte, dass keine brenzlige Situation zu klären war. Die Körpersprache der Gastgeber ermattete nach einer Stunde. Erst nachdem der TV Sambous Pass auf den einschussbereiten Kuhnke im letzten Moment abfing, hatte er selbst noch eine große Gelegenheit, die Kemmerling mit starker Fußabwehr gegen Stefan Wermes zu Nichte machte.
In den Schlussminuten schraubte Freialdenhoven mit präzise vollendeten Angriffen das Ergebnis zweimal nach oben. Das 3:0 bereiteten Dikenli, der per Kopf verlängernde Sambou und Pascal Schneider vor. Nachdem letzterer einen Gegner auf der linken Seite umkurvte, lief Kevin Kruth mit richtigem Timing ein und versenkte aus vier Metern (84.). In der 89. Minute legte der unmittelbar zuvor eingewechselte Elvir Lubishtani zurück an den 16-Meter-Raum, wo Schneider aus halblinker Lage erfolgreich abzog. „Wir waren keine vier Tore besser“, stellte Hannes klar. „Aber wir verteidigten sehr gut, Stefan Kemmerling reagierte zweimal blendend und wir suchten unsere Chancen nach vorne. Mir gefiel besonders, dass niemand egoistisch agierte, sondern bis auf das schöne 2:0 jeder Treffer wunderbar herausgespielt wurde.“
Aufstellung: Kemmerling – Ebisu, Kreutzer, Wiersberg, Dikenli – Daescu, Terzic – Kuhnke (73. Schneider), Simon (85. Kraus), Sambou – Kruth (88. Lubishtani)
Tore: 0:1 Simon (15.), 0:2 Simon (35.), 0:3 Kruth (84.), 0:4 Schneider (89.)
Gelbe Karten: Kruth, Ebisu, Kreutzer
Schiedsrichter: Landgraf (Köln)